Waldgartenverein Lübschützer Teiche e.V.

Chronik - bis zum Ende des II. Weltkrieges

Übersicht der Themen

 Die Teiche, die Zeltstadt und die Laubenkolonie am Sorgenberg bis zum Ende des II. Weltkrieges

Eines der landschaftlich schönsten Eckchen in der Umgebung von Leipzig liegt zwischen Machern und Lübschütz. Hier, vom Tresenwald ausgehend, verläuft der Tresengraben, eine natürliche Geländevertiefung, die sich bis zur Mulde zieht. Dieser Graben gehört zum Tauchaer Endmoränenbogen, einem Überbleibsel der Eiszeit.
Schon seit Jahrhunderten ist von dem im Graben fließenden Bächlein kaum noch etwas zu erkennen, denn bereits im 15. Jahrhundert ließen die Püchauer Grundherren den Bach an mehreren Stellen anstauen und damit entstand auf Lübschützer Flur eine Kette von ursprünglich sieben Teichen. Von West nach Ost folgten aufeinander Sahlweidenteich (früher Zeilweidenteich, 9,3 ha), Galgenteich (7,7 ha), Quellteich (1,1 ha), Stachelnußteich (0,5 ha), Schwemmteich (0,8 ha) sowie östlich der B 107 der  Mühlteich (0,8 ha) und schließlich der kleine Lübschützer Dorfteich (0,2 ha). Der heute westlich des Sahlweidenteiches befindliche 6 ha große Plagwitzer Fischteich oder auch Iristeich genannte Stausee wurde erst 1979 angelegt.
Der Sahlweidenteich trägt seinen Namen nach der in Deutschland häufigsten Weidenart, der Sal- oder Palmweide (Salix caprea). Diese Weide, die zumeist als Strauch, seltener als Baum vorkommt, wächst bevorzugt an Gewässern und dürfte wohl auch am Sahlweidenteich bestimmend gewesen sein. Die unterschiedliche Schreibweise ist darauf zurück zu führen, dass der Teichname älter ist als die einheitlichen Festlegungen des Herrn Duden und die historisch entstandene und nunmehr nicht mehr exakte Schreibweise  beibehalten wurde. Man sollte sich auch nicht wundern, dass es auf Karten immer mal eine andere Schreibweise gibt. Bei kleineren geografischen Objekten gibt es zumeist keine genaue Festlegung zur Schreibweise.
Alles Wissen über die Teiche verdanken wir dem emsigen Heimatforscher Klaus Ungewiß vom Püchauer Heimatverein. Er belegte auch den Grund, warum die Herren auf Püchau die Teiche anlegen ließen. Es war nicht die Landschaftsgestaltung und sie dachten schon garnicht an die Naherholung für die Leipziger, sondern es waren natürlich wirtschaftliche Interessen. Die Teiche waren und sind Fischteiche. Sie hatten vor allem in der vorreformatorischen Zeit eine große Bedeutung, denn während der Fastenmonate war das Essen von Fisch erlaubt und so füllten nicht nur die Felder und Wälder derer von Püchau, sondern auch ihre Teiche den Tisch der Herrschaften.Abfischen des Sahlweidenteiches in den 20er Jahren des vorigen JahrhundertsDie Teiche wurden durch einen Teichmeister mit bis zu zwei Fischern bewirtschaftet, entweder als Angestellte des Grundherrn oder auch als Pächter.
Auch weitere wirtschaftliche Interessen waren mit den Teichen verbunden. So diente der Wasserstau dem Betreiben einer Mühle und bei Unwettern sowie Trockenheit auch der Wasserregulierung und außerdem wurde im Mühlteich noch Eis für den herrschaftlichen Eiskeller gewonnen.
Der Müller war sowohl Wasser- als auch Windmüller, denn neben der Wassermühle am Mühlteich betrieb er noch eine Windmühle auf einer nahe gelegenen Anhöhe.
Die Teiche sind natürlich für den Besucher des Bades, des Campingplatzes und der Gartensiedlung von besonderer Bedeutung, denn ohne sie gäbe es alle drei nicht. Sie wären jedoch bei weitem nicht so anziehend, wenn es da nicht die Wälder und vor allem die angrenzenden landschaftsbestimmenden Hügel gäbe. Trotz ihrer geringen Höhe heißen sie in der Leipziger Tiefebene natürlich „Berge“. Der für den Besucher wichtigste ist der Sorgenberg, der sich vom Sahlweiden- und Galgenteich nach Südosten bis hinauf zur Straße nach Machern erstreckt. Sein höchster Punkt liegt immerhin 172 Meter über NN.
Damit ist er nur ganze 7 Meter niedriger als der Schwarze Berg bei Jesewitz mit seinem Segelflugplatz. Vom Sorgenberg hat man einen schönen Blick über das Muldental zu den bis zu 240 Meter hohen Hohburger Bergen.
Warum der Hügel und auch ein Teil des westlich angrenzenden Waldes „Sorgenberg“ heißt, läßt sich nicht mehr belegen. Es ist eine historisch Bezeichnung, die wohl darauf zurückzuführen ist, dass der nicht gerade üppige Boden des Endmoränenhügels den einstmaligen Anwohnern mehr Sorgen als Freude bereitet haben dürfte. Aber das ist eine Spekulation und der Name könnte auch ganz anders entstanden sein.

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